Wann ist der perfekte Zeitpunkt für eine Medienmitteilung?

Wann ist der perfekte Zeitpunkt, um an die Medien zu gelangen? Ideal ist, wenn man die Chance hat, neben den üblichen Hoch-Phasen hindurch zu planen. Sonst heisst es: Fass dich kurz!

Foto: Patric Mani

Meine Karten zum neuen Jahr habe ich heuer tatsächlich erst im neuen Jahr verschickt - in der Hoffnung, dass es im motivierten Aufgalopp ins neue Jahr weniger unterzugehen droht, als in der Karten-Flut und allgemeinen Hektik des ausgehenden alten Jahres. Wir kennen das doch alle: Ab Anfang Dezember flattern Karte und Briefe zuhauf in den geschäftlichen und privaten Briefkasten, egal ob analog oder digital. Mindestens mir geht es dann jeweils so: Ich verliere rasch den Überblick, bei wem ich mich wie bedankt habe – und bisweilen kann es auch passieren, dass eine Karte untergeht.

 

Heisse Phasen umschiffen

Auf Redaktionen von Zeitungen, TVs, Radios oder auch reinen Online-Publikationen geht es ganz ähnlich zu und her. Auch dort gibt es Zeiten, in denen es einfacher ist, den Überblick zu behalten. Und es gibt Zeiten, in denen es fast nicht mehr möglich ist, die ganzen Einsendungen zu sichten, gewichten und letztlich einen Platz zu finden, um eine Info zu publizieren. Wer hier also in den Medien Raum will – Unternehmerinnen oder Unternehmer, Veranstalterinnen oder Veranstalter, Vereins- oder Partei-Verantwortliche – muss gut abwägen: Muss ich meine Info in einer Hochdruck-Phase veröffentlichen – oder kann ich mein Anliegen auch zu einem Zeitpunkt publizieren, in dem medial etwas mehr Ruhe herrscht? Oder – um gedanklich an den Anfang dieses Textes zurückzukehren: Muss ich die Neujahrskarte wirklich im Dezember verschicken, oder macht sie womöglich im Januar auch noch Freude?

 

Denn manchmal hilft es, seine Zeit und Aufgaben an gängigen Schemen und Slots vorbei zu planen. Sofern das möglich ist. Natürlich muss eine Parolenfassung für eine Abstimmung im Vorfeld dieses Urnengangs publiziert werden. Und General-, Haupt- oder sonstige Versammlungen finden naturgemäss im Frühling oder im Herbst statt. Von Ausschiesset-Anlässen wollen wir hier gar nicht erst reden.

 

Infos aufs Jahr verteilen

Trotzdem lohnt es sich, in der Jahresplanung die Kommunikation von allfälligen Schlüsselthemen genau unter die Lupe zu nehmen. Muss eine Rochade im Präsidium wirklich mit der Medienmitteilung zur Hauptversammlung kommuniziert werden? Oder könnte man die neue starke Frau oder den neuen staken Mann auch ausserhalb der Versammlung mal in einer eigenen Mitteilung vorstellen?

 

Wenn es nicht möglich ist, mit einer Mitteilung auf einen Zeitraum auszuweichen, in dem nicht so viel läuft, gilt vor allem eines: Fokus aufs Wesentliche! Ganz ehrlich: Ob An der Hauptversammlung Blumen verteilt und anschliessend Züpfe oder vegane Snacks gereicht wurden, interessiert ausser den Vereinsmitgliedern niemanden. Auch das detaillierte Jahresprogramm eines Vereins gehört in die Vereinseigene Kommunikation (Website, Programmheft, Social Media etc.), und nicht in eine Medienmitteilung. Für eine breite Öffentlichkeit sind Namen, Resultate und Finanzen von Interesse. Und: Je kürzer und sauberer formuliert ein Text in dieser Phase ist, desto grösser ist die Chance auf eine Publikation.

 

Bleibt die Frage: Wann läuft auf den Redaktionen viel, wann wenig? Mein Tipp: Halten Sie sich an die Schulferien-Slots. In Frühlings-, Sommer-, Herbst- oder Weihnachtsferien läuft tendenziell weniger. Auch Anfang Jahr ist es meist noch ruhig. Deshalb lohnt es sich auch, frühzeitig eine Redaktion informell zu kontaktieren, um eben zum Beispiel gemeinsam einen idealen Zeitpunkt für die Publikation eines Themas zu finden.

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